Das Radwegekonzept (GV/0298/2021-2026) für Niedernhausen wird gemäß dem am 07.12.2022 in der Gemeindevertretung gefassten Beschluss sukzessive umgesetzt. In diesem Bereich hat sich in den letzten Monaten viel getan, auch einige zusätzliche Maßnahmen werden in nächster Zukunft umgesetzt. Im Folgenden wollen wir den Sachstand kurz zusammenfassen:
Eine wichtige Maßnahme ist die Freigabe zusätzlicher Wegstrecken für Fahrräder. Einige Einbahnstraßen in Niedernhausen sind bereits mit der Zusatzbeschilderung „Fahrrad frei“ versehen. Für den Fahrradverkehr freigegeben sind weiterhin einige Wege, die bisher mit dem Verkehrszeichen 250 („Verbot für Fahrzeuge aller Art“) gekennzeichnet waren. Konkret betrifft dies den Pfingstweidweg zwischen Ober- und Niederjosbach, sowie den Weg in Verlängerung des Kiefernweges in Oberjosbach. Dieser ist eine wichtige Verbindung zwischen Oberjosbach und Niedernhausen.
Unscheinbar, aber von großer Bedeutung, sind Sanierungsarbeiten, die bestehende Wege für Fahrräder besser befahrbar machen. Diese finden an verschiedenen Stellen unserer Gemeinde statt. So zum Beispiel im Autal, wo die Entwässerungsrinnen in den Wegen für Fahrräder gefahrlos überfahrbar gemacht und Bordsteinkanten abgesenkt werden sollen. Diese Maßnahme soll bis Ende des Jahres 2024 vollendet sein. Am Pfingstweidweg und am Hartemußweg (zwischen Oberjosbach und Schäfersberg) sind Arbeiten zur Oberflächensanierung bereits abgeschlossen). Zwei weitere Wegstrecken könnten in näherer Zukunft für Fahrräder optimiert werden: Es handelt sich um den Verbindungsweg von Oberseelbach in Richtung Lenzhahn (bis zur Gemeindegrenze), sowie den Verbindungsweg vom Schäferberg zum Obernhäuser Weg durch die „Obernhäuser Wiesen“. Für beide Maßnahmen können Fördergelder beantragt werden, eine Umsetzung ist jedoch aufgrund der vorgegebenen Termine für die Förderantragstellung vor 2026 kaum machbar.
Was ist aus der geplanten „Rad-Schnellwegverbindung Wiesbaden – Niedernhausen – Idstein“ geworden? Aus der Planung zu diesem Projekt hat sich die Stadt Wiesbaden mittlerweile wegen fehlender Personalkapazitäten zurückgezogen. Die geplante Machbarkeitsstudie wird daher nicht weiter verfolgt. Die Gemeinde Niedernhausen plant aber, die Entwicklung von Radwegen in Richtung Wiesbaden und Idstein weiter zu untersuchen.
Mit der Stadt Idstein wird Niedernhausen in den kommenden Monaten das Gespräch suchen, um eine asphaltierte Radwegverbindung zwischen den beiden Kommunen zu realisieren. Hierzu wäre es die bevorzugte Option der Gemeinde Niedernhausen, wenn der bestehende, zu sanierende Weg von Niederseelbach über den Waldhof und über den Gassenbacher Hof nach Idstein ausgebaut und asphaltiert würde. Ein separater Radweg entlang der Landesstraße 3026 würde in Zuständigkeit des Landes Hessen fallen. Aufgrund des problematischen Zugriffs auf Flächen in Privateigentum und Personalknappheit bei HessenMobil ist hier in absehbarer Zeit nicht mit einer Umsetzung zu rechnen.
Ähnlich verhält es sich mit der Verbindung zwischen Niedernhausen und Wiesbaden. Hier wäre die effektivste Lösung ein separater Radweg entlang der Landesstraße 3027 (über Wilhelm-Kempf-Haus). Zusätzlich erschweren hier die steile Böschung entlang von Teilen der L3027 und der direkt angrenzende Wald die Umsetzung. Allerdings plant HessenMobil in den nächsten Jahren einen Radweg entlang der Bundesstraße 455 von Wiesbaden über Naurod zur Anschlussstelle BAB 3. Dieser Radweg könnte mit dem bestehenden Radweg bis zum ehemaligen Rhein-Main-Theater verbunden werden. Damit wäre eine Radwegverbindung zwischen Niedernhausen und Wiesbaden hergestellt. Zusätzlich kann in Zukunft eine Verbreiterung des bestehenden Radweges entlang der Frankfurter Straße realisiert werden. Diese Maßnahme würde Teil der Bauleit- und Erschließungsplanung für das Wohn-, Gewerbe- und Mischgebiet Frankfurter Straße II.
Auch innerhalb Niedernhausens sind weitere Maßnahmen zur Erleichterung des Radverkehrs geplant: Entlang der gesamten Wiesbadener Straße mitsamt der Hahnwaldbrücke soll ein Fahrradschutzstreifen führen, und zwar einseitig bergauf. Die entsprechende Vorlage wird derzeit von den Gremien der Gemeinde beraten. Entlang der Oberjosbacher Straße soll der Gehweg mit Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ ausgestattet und somit als Radweg kenntlich gemacht werden.