In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober wurden die Uhren umgestellt, es wird dadurch abends früher dunkel. In der Dämmerung sind Wildtiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine bevorzugt unterwegs. Wildtiere sind im Moment besonders aktiv auf Nahrungssuche, um sich Reserven für den Winter „anzufressen“. Nach der Zeitumstellung liegt die Dämmerungsperiode in der Hauptverkehrszeit. Anders ausgedrückt: Weil Autos und Wildtiere zur gleichen Zeit unterwegs sind, steigt die Zahl der Unfälle.
Ein Zusammenstoß ist keine Lappalie: Bei Tempo 60 beträgt das Aufprallgewicht beim Zusammenstoß mit einem Wildschwein rund 3,5 Tonnen, fast so viel wie das Gewicht eines Wohnmobils - oder eines Nashorns!
(Aufprallgewichte heimischer Wildarten im Vergleich. Quelle: Landesjagdverband Hessen)
Die Ordnungsbehörde der Gemeinde möchte alle, die mit dem Auto unterwegs sind, um Mithilfe bitten: Gemeinsam können wir mit ein paar einfachen Maßnahmen Wildunfälle verhindern!
Auf Strecken im Wald oder entlang von Waldrändern sollten wir unbedingt in der Morgen- und Abenddämmerung, nachts und bei Nebel die Geschwindigkeit reduzieren. Taucht ein Tier am Straßenrand auf, sollte man Hupen und kontrolliert Bremsen. Dazu unbedingt Abblenden, denn Fernlicht blendet die sehr lichtempfindlichen Augen der Tiere und macht sie orientierungslos, unter Umständen laufen sie dann erst recht auf die Straße.
In Niedernhausen sind es besonders Hauptstraßen durch Waldgebiete, in denen Wildunfälle erfahrungsgemäß besonders oft vorkommen. „Hotspots“ sind die Frankfurter Straße (Niedernhausen in Richtung Gewerbegebiet und Friedhof), die L3026 Niedernhausen-Oberseelbach, die L3273 von Niederseelbach nach Engenhahn und die Straße zwischen Ober- und Niederjosbach. Auch in direkter Nähe zu Wohngebieten können Wildtiere Straßen überqueren, zum Beispiel zwischen Schäfersberg und Oberjosbach – vorsichtige Fahrweise ist auch hier angebracht.
Weitere Informationen über Wildunfälle und wie man sie vermeidet finden sich auf der Webseite des hessischen Landesjagdverbandes: https://ljv-hessen.de/umstellung-auf-winterzeit-wildunfallgefahr-steigt/
(Titelbild: Landesjagdverband Hessen)