"Bei uns ist nichts zu holen" oder "Wenn die wollen, kommen die überall rein" sind Vorurteile, die Mitarbeiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle häufig zu hören bekommen. Auch die Ansicht "Die Hausratversicherung zahlt doch alles" wird oft vertreten. Dabei wird nicht bedacht, dass die Versicherung Erinnerungsstücke nie ersetzen kann. Die psychologischen Folgen für das Opfer eines Einbruchs sind oft der größte Schaden. Nicht jeder kann damit umgehen, dass ein Einbrecher in der eigenen Wohnung oder im Haus war.
Es gab also viele gute Gründe, am 22. März der Einladung der Gemeinde Niedernhausen zum Fachvortrag rund um das Thema Einbruchsprävention zu folgen. Steffen Lauber vom Ordnungsamt der Gemeinde Niedernhausen konnte sich gemeinsam mit seinen Kolleginnen Chantal Schupp und Birgit Walz über reges Interesse an der Veranstaltung freuen. Ortsvorsteher Martin Brömser begrüßte über 60 Besucher in der Lenzenberghalle in Niederseelbach.
In ihrem Vortrag zeigten Tanja Hornstein und Marcus Hochstein vom Polizeipräsidium Westhessen die Schwachstellen einer Immobilie auf und präsentierten technische Sicherungsmöglichkeiten, die ein Eindringen in Haus oder Wohnung schwerer machen. Täter nutzen meist Gelegenheiten, wie ein gekipptes Fenster, unverschlossene Türen oder die offensichtliche Abwesenheit der Bewohner. Dabei ist es nicht schwierig, den Einbrechern das Leben schwer zu machen. Technische Sicherungen, eine gute wachsame Nachbarschaft und einige einfache Verhaltensregeln, tragen dazu bei, dass heute schon jeder dritte Einbruch im Versuchsstadium scheitert, wussten die Vortragenden zu berichten. Dazu gab es Tipps über das Verhalten an der Wohnungstür und in ähnlichen Situationen, in denen man unter Umständen Opfer eines Verbrechens werden könnte.
Der äußerst professionelle und kompetent durchgeführte Vortrag seitens des Polizeipräsidiums Westhessen kam bei den Teilnehmern sehr gut an. Aufgrund der hohen positiven Resonanz sind weitere Veranstaltungen bezüglich der Einbruchsprävention sowie auch zum Thema Prävention von Delikten gegen Senioren geplant. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle für die gute Zusammenarbeit im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Niedernhausens,“ fasste Steffen Lauber den gelungenen Abend zusammen.
Nach dem Grundsatz „Kommen Sie zuerst zu uns, bevor der Einbrecher zu Ihnen kommt!“ sind interessierte Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin eingeladen, sich für ein Beratungsangebot an die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Westhessen zu wenden. Weitere Informationen gibt es unter https://ppwh.polizei.hessen.de/ueber-uns/ansprechpersonen/polizeiliche-beratungsstellen/
(Foto: Jochen Haupt)