„Wie funktioniert das hier?“ Viele Fragen von Menschen, die aus anderen Ländern nach Niedernhausen kommen, lassen sich sicher so zusammenfassen. Zur Unterstützung in vielfältigen Situationen steht in Niedernhausen seit 2021 ein Team von ehrenamtlichen Integrationslotsinnen und Integrationslotsen zur Verfügung. Sie helfen zum Beispiel bei Behördengängen oder bei der sozialen Vernetzung am neuen Wohnort.
Hier gibt es jetzt Verstärkung: Am 10.04.24 erhielten Humaira Najeeb und Najeebullah Najeeb ihre Zertifikate durch den Ersten Beigeordneten Dr. Norbert Beltz. Beide sind vor drei Jahren aus Afghanistan nach Niedernhausen gekommen: „Wir sind sehr dankbar für die viele Unterstützung, die wir bekommen haben,“ sagt Humaira Najeeb: „Wir möchten nun gerne etwas zurückgeben!“ Afghanistan ist ein sehr diverses Land mit mehreren offiziellen Sprachen, viele Menschen dort sind mehrsprachig aufgewachsen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Humaira und Najeebullah Najeeb in ihrer Arbeit gemeinsam die Sprachen Dari, Pashtu, Farsi und Urdu abdecken können.
Die Ausbildung und der Einsatz der Lotsinnen und Lotsen wird vom Land Hessen durch das Programm „WIR“ zur Unterstützung von kommunalen Integrationsstrategien gefördert. Das „Kompetenzzentrum Vielfalt“ der Landesregierung führt die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich Tätigen durch. Hier lernen Interessierte zum Beispiel die Grundlagen von diversitätssensibler Kommunikation und Gesprächsführung.
Wer sich als Integrationslotsin oder -lotse engagieren möchte, braucht als Grundvoraussetzung Spaß an einer ehrenamtlichen Tätigkeit und am Engagement für andere Menschen. Gute Deutschkenntnisse mindestens auf Stufe B2 sind Pflicht, Kenntnisse einer weiteren Sprache wünschenswert. Eine eigene Migrationserfahrung oder Erfahrung in der Integrationsarbeit sind hilfreich, aber nicht zwingend nötig. Weitere Informationen über die Arbeit der Integrationslotsinnen und Integrationslotsen finden sich auf der Webseite der Gemeinde.