Am Montag kam es in Königshofen zu einem Gefahrstoffaustritt, verursacht durch ein umgefallenes Fass auf einem Lkw. Das Stoffgemisch, das überwiegend aus Kresol besteht, verteilte sich in der Niederseelbacher Straße bis an die Werkseinfahrt von Sun Chemical in Niederseelbach.
Da zunächst das Ausmaß der Gefahr durch den ausgetretenen Stoff nicht klar war, wurde durch die Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises eine Bevölkerungswarnung herausgegeben. Im Laufe des Nachmittags konnte durch eine Spezialfirma mit der Reinigung der Straße begonnen werden, die bis in den Abend andauerte. Erst danach konnte die Straße von der Polizei wieder freigegeben werden.
„Unser Dank gilt allen Einsatzkräften unserer Freiwilligen Feuerwehren, des Rheingau-Taunus-Kreises, von Polizei und Ordnungspolizei. Die Lage wurde mit viel Besonnenheit, Professionalität und gut abgewogenen Entscheidungen, die immer die Sicherheit der Menschen in der Umgebung der Gefahrenstelle an die erste Stelle aller Überlegungen stellten, gemeistert“, lobte Bürgermeister Joachim Reimann die Einsatzkräfte. Auch die Bevölkerung habe sich ganz überwiegend vorbildlich verhalten. Bei dem Einsatz hatte sich ein Feuerwehrmann, der mit dem Stoff in Berührung gekommen war, verletzt. Die Feuerwehr meldete glücklicher Weise später, dass es diesem gut gehe.
Für Bürgermeister Joachim Reimann zeigt der Vorfall jedoch auch, dass die seit Jahrzehnten von der Gemeinde gegenüber dem Land Hessen geforderte Umgehung Niederseelbach, nicht nur aus Gründen der Verkehrsentlastung von Bedeutung sei: „Mit der Umgehung könnte über die dann geänderte Trassenführung der Landesstraße vermieden werden, dass Lkw mit Gefahrgütern durch enge Ortsdurchfahrten fahren müssen“, so der Bürgermeister.