Ortsteile
Die idyllisch gelegene Taunusgemeinde Niedernhausen gliedert sich in sechs historisch gewachsene Ortsteile. Hier erfahren Sie mehr zu den einzelnen Ortsteilen.
Niedernhausen
Erste urkundliche Erwähnung 1233
Der Ortsteil Niedernhausen, erstmals urkundlich erwähnt 1233 n. Chr. und Namensgeber der Gemeinde Niedernhausen, liegt auf ca. 260 m über NN im Daisbachtal. Flankiert von bewaldeten Hängen, die bis zu 500 m über NN ansteigen, durchziehen die 1877 errichtete Eisenbahnlinie, die neue ICE-Trasse und die A3 Frankfurt-Köln das Tal.
Wohlfühlort für alle Generationen
Die Theißtalbrücke, ein einprägsames Bauwerk, über welches die A3 führt, dient der Gemeinde als Symbol. Die gute Verkehrsanbindung an das Rhein-Main-Gebiet, insbesondere nach Frankfurt und Wiesbaden bei gleichzeitig hohem Freizeit- und Erholungswert sowie eine familienfreundliche Infrastruktur trugen in den vergangenen Jahren zu einem Wachstum der Einwohnerzahl und des Gewerbes bei. Neue Wohngebiete am Lenzhahner Weg und Schäfersberg wurden erschlossen, ein weiteres ist im Bereich Farnwiese geplant. Im Hammergrund entstand ein großes Seniorenzentrum mit Pflegeheim und Betreutem Wohnen. Gemeindeeigene und private Kindergärten und Kinderkrippen sichern den Betreuungsbedarf von Kleinkindern. Die Theißtalschule, eine kooperative Gesamtschule mit Haupt-, Real- und Gymnasialzweig ab Klasse 5 bis 10 und Grundschule mit Vorklasse ermöglicht den Niedernhausener Kindern eine qualifizierte Schulausbildung vor Ort.
Im Ortsteil Niedernhausen befindet sich auch der Sitz der Gemeindeverwaltung. Apotheken, Banken, Einkaufsmärkte, zahlreiche Fachgeschäfte, Handwerks- und Gewerbetreibende, Gaststätten sowie Hotels decken mit ihrem breitgefächerten Angebot die Bedürfnisse der örtlichen Bevölkerung. Ebenso ist die ärztliche Versorgung gesichert.
Rege Vereine sorgen für sportliche und kulturelle Angebote. Den Kindern und Jugendlichen bieten zahlreiche Spiel- und Bolzplätze sowie eine Skateanlage optimale Bewegungsmöglichkeiten. Für Kinder ab 12 Jahren steht zudem ein von der Gemeinde betreutes Jugendzentrum, Schlachthaus I4 zur Verfügung. Im Sommer lockt das solarbeheizte Niedernhausener Waldschwimmbad.
Text: Elisabeth Peuker-Bürkle, ehemalige OrtsvorsteherinOberjosbach
800-jährige Geschichte
Oberjosbach kann auf eine über 800-jährige Geschichte seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1196 zurückblicken. Die Urkunde belegt einen selbstbewussten Eintritt in die geschriebene Geschichte. Eine interessante Historie, aktives und vielfältiges Vereinsleben sowie ein gutes Gemeinschaftsverständnis prägen den Ort. Die Kerb oder Kirchweih ist das große Oberjosbacher Ereignis am zweiten Wochenende nach St. Michael (29. September).
Aktives Oberjosbach
Theater, Sport, Gesang, Fastnacht, Heimatpflege, kirchliche Angebote und viele andere Aktivitäten ermöglichen einen guten Kontakt und vielfältige Beteiligungen in Oberjosbach. In diesem Ort braucht niemand einsam zu bleiben.
Seit dem Jahre 2003 ziert ein mit Eigenarbeit und Spenden geschaffener Brunnenplatz, der zusammen mit dem Rathaus, Kirche und neu restaurierten Häusern, den Ortsmittelpunkt abrundet.Oberjosbach liegt am Südhang von Linden- und Buchwaldskopf auf einer Höhe bis 380 m. Von dort ist ein weiter Blick bis zum Großen Feldberg (die höchste Erhebung des Taunus 881m) oder über das Josbachtal in Richtung Rhein-Main-Raum offen. In Oberjosbach leben heute etwa 2.200 Menschen aus über dreißig Nationen, um 1840 waren es gerade einmal 385 und 1946 450 Personen. Aufgenommene Flüchtlinge, vorrangig aus dem Sudetenland und Neubaugebiete ermöglichten die heute erreichte Einwohnerzahl.
Text: Manfred Racky, ehemaliger Ortsvorsteher
Königshofen
Raum für Naherholung
Am Fuße des Zieglerkopfs und auf dem Westhang des Daisbachtals erstreckt sich der Ort Königshofen. Mit seiner Lage am Rande des Naturparks Rhein-Taunus bietet der Ort Raum für Naherholung. So gibt es im nahen Theißtal einen Angelsee, einen Grillplatz und einen neuen Vogellehrpfad. Aufgrund seiner angrenzenden Lage zum Ortsteil Niedernhausen bestehen günstige Einkaufsmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen nach Frankfurt a.M., Wiesbaden oder Limburg a.d. Lahn.
Ausflug in die Geschichte
In einem Verzeichnis des Mainzer Stephanstiftes von ca. 1220 wird der Ort erstmals als „Villa in Kunegishoue“ genannt. Er gehörte spätestens seit diesem Jahre zum Land Nassau, bis er 1866 an Preußen und 1945 an Hessen kam. 1971 schloss sich Königshofen mit Niedernhausen zu einer Gemeinde zusammen.
Nach dem 30-jährigen Krieg, der den Ort fast vollständig entvölkerte, siedelte Graf Johannes v. Nassau-Idstein wallonische Familien aus dem Fürstbistum Lüttich in Königshofen an. Dadurch wurde Königshofen eines der wenigen Orte mit katholischer Bevölkerung im protestantischen Nassau. Noch heute gibt es zahlreiche Nachkommen dieser Einwanderer. Infolge des Zweiten Weltkriegs fanden zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene in Königshofen eine neue Heimat.
Sie und die Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten Jahren nach Königshofen kamen, finden in den örtlichen Vereinen, wie Angel-, Feuerwehr-, Gesang-, Heimat-, Schützen-, Turn- und Sportverein, den Kerbeborsch, etc. Gemeinsinn und Freude an vielen Aktivitäten. Für ältere oder behinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt es wöchentliche Treffen, die vom DRK und BSK ausgerichtet werden. Ein Höhepunkt des Jahres ist seit über dreißig Jahren, die am dritten Wochenende im August stattfindende Zeltkerb.
Text: Rolf Pöllmann, ehemaliger Ortsvorsteher
Niederseelbach
Bekannt durch die Johanneskirche
Wer an Niederseelbach denkt und es kennt, dem wird oft zu allererst die Johanneskirche in den Sinn kommen. Am Ortseingang Niederseelbachs gelegen, bietet sie Brautleuten einen schönen Ort um den Bund der Ehe einzugehen. Sie bietet natürlich auch der evangelischen Kirchengemeinde Heimat für ihr religiöses Leben und den Niederseelbachern Platz für kulturelle Höhepunkte.
Direkt am Fernwanderradweg
Niederseelbach ist aber mehr als nur die Johanneskirche. Es liegt eingebettet in Wald und Wiesen und wird umflossen vom Daisbach. Die nassauische Streuobstroute und der hessische Fernradwanderweg R6 führen durch unser Dorf. Mit einem Landgasthof und einer Pizzeria gibt es auch die Möglichkeit, gemütlich einzukehren.
In Niederseelbach kennt man sich und hat durch Veranstaltungen im Ort, durch das Vereinsleben oder auch durch einen netten Plausch mit Nachbarn die Möglichkeit, schnell Anschluss zu finden. Gerade Familien mit Kindern werden den Vorteil der Überschaubarkeit des Dorfes zu schätzen wissen. Mit der Kindertagesstätte (inkl. Kinderkrippe) und der Lenzenbergschule (mit Nachmittagsbetreuung) ist auch die öffentliche Infrastruktur für das moderne Familienleben hervorragend ausgestattet, sodass es gelingt, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Engenhahn
Erste Erwähnung 1221
Engenhahn, ein Ortsteil von Niedernhausen, liegt 5 km von der Kerngemeinde entfernt, in nördlicher Richtung. Die Enstehung Engenhahns steht im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Bleidenstadt im Jahre 775. In seinem Umkreis wurden sogenannte Meierhöfe errichtet. Einen solchen "Meierhof" gründete ein Mönch namens Enicho. Nach ihm leitet sich die Namensgebung Engenhahns (Enich im Hag. Unechinhagin) ab. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahre 1221.
Dörflicher Charakter
Bis ins 19. Jahrhundert regierten die Fürsten und Herzöge von Nassau. Landwirtschaftlich und Waldarbeit ernährten die Menschen mehr schlecht als recht. Mit Beginn der Industrialisierung und dem Bau der Eisenbahn pendelten immer mehr Bewohner in die umliegenden Städte. Mit der Währungsreform 1948 ändert sich das Dorfbild. Der Wunsch nach mehr und schönerem Wohnraum sprengte die Dorfgrenzen, es kam zur Zersiedelung.
Aus dem Wildparkgelände wurde Wochenendgebiet, 1975 Baugebiet. Die Eigenverwaltung ging durch die Gebietsreform 1977 verloren. Der Ortsbeirat sorgt nun für die Bürgernähe und durch eine konsequente Politik für die Erhaltung des noch vorhandenen dörflichen Charakters. Unterstützung findet er bei den Kirchen und den Vereinen; von ihnen wird auch im wesentlichen das kulturelle Leben getragen.
Text: Werner Obenland, ehemaliger OrtsvorsteherOberseelbach
Seelbach als Grenze
Die Gemeinde Oberseelbach wird urkundlich bereits im 12. Jahrhundert erwähnt. Der Seelbach galt früher als Grenze zwischen dem Gebiet der Herren von Eppstein und dem der Herren von Nassau. Dadurch waren die Einwohner früher oft in Grenzstreitigkeiten verwickelt und mußten ihre Abgaben, den Zehnten, sofern sie links des Baches wohnten an das Erzstift in Mainz (in eppsteinischem Besitz) abgeben, und wenn sie rechts des Baches wohnten, so wanderten die Abgaben an Nassau-Idstein.
Eigener Schulverband
Nach dem 30-jährigen Krieg zählte man noch 14 Überlebende. Die Einwohnerzahl entwickelte sich kontinuierlich bis heute auf 448 Einwohner. Bis in die 60er Jahre war der größte Teil der Einwohner noch als selbstständige Landwirte tätig. Die Hofreiten sind weitgehend noch erhalten bzw. zu Wohnzwecken umgebaut und reihen sich an der gewundenen Hauptstraße. Heute gibt es in Oberseelbach keinen Vollerwerbslandwirt mehr.
Im Jahre 1859 gründete Oberseelbach mit den Gemeinden Dasbach und Lenzhahn einen eigenen Schulverband und 1863 konnte eine neue Schule in Oberseelbach eingeweiht werden. Im Rahmen der Gebietsreform wurde Oberseelbach 1977 in die Großgemeinde Niedernhausen eingegliedert. Im Jahre 1964 nahm Oberseelbach zum ersten Mal an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mit großem Erfolg teil. Ein Jahr später wurden die Bemühungen der Einwohner mit dem zweiten Landessieg für Hessen gekrönt. Heute stellt sich Oberseelbach als ein schmuckes Dorf dar, in dem das spätbarocke Rat- und Backhaus durch seine charakteristische Bauform mit Uhrendachreiter und Zwiebelturm, neben weiteren historischen Gebäuden, einen Bezugspunkt bildet.
Text: Ortsbeirat Oberseelbach